In: Tröndle, Martin (Hg.) Nicht-Besucherforschung. Audience Development für Kultureinrichtungen
DOI: 10.1007/978-3-658-25829-0
Um eine differenzierte Perspektive darauf zu ermöglichen, was Besucher und Nichtbesucher von Kultureinrichtungen qualifiziert, wurde für die hier vorgestellte Untersuchung ein mixed-methods-Verfahren angewandt, das quantitative und qualitative Methoden vereint. Der quantitative Ansatz wurde gewählt, um einen Überblick über die Lebensumstände (Demografie, soziales Umfeld, Vorlieben, etc.) von Besuchern und Nichtbesuchern zu erhalten. Hierzu wurde ein standardisierter Fragebogen verwendet. Bei dieser Befragung zum Kulturnutzerverhalten sowie Gründen des Besuchs, respektive Nichtbesuchs wurde teils auf bestehende Studien zurückgegriffen und Fragenblöcke daraus übernommen oder modifiziert. Dadurch wird eine teilweise Vergleichbarkeit zu früheren Studien hergestellt. Im experimentell-qualitativen Teil der Studie wurde mit den Nichtbesuchern eine zeitgenössische (Schaubühne), repertoirepflegende (Deutsche Oper) sowie eine soziokulturelle Kultureinrichtung (Neuköllner Oper) besucht.
Zwar liegen viele Studien zu den Besuchern von Kultureinrichtungen vor, die Selten- oder Nichtbesucher sind jedoch weitgehend unerforscht. Sie aber bilden die Mehrheit der Bevölkerung. Ihre Motivation zum Nichtbesuch steht daher im Mittelpunkt. Der Band gibt einen fundierten Überblick zum internationalen Stand der Nichtbesucherforschung. Darauf aufbauend werden umfangreiche quantitative und qualitative Analysen zu Gründen des Nicht-Besuches vorgenommen. Es folgt eine empirisch begründete, praxisorientierte Theorie zur Besuchergewinnung. Die Autoren legen damit die erste umfangreiche Arbeit zur Nichtbesucherforschung in Deutschland vor.
Zur beiträgeTröndle, Martin / Keßler, Elias / Kuhn, Thomas / Reisenegger, Karina (2019): Methodik der (Nicht)Besucherforschung, in: Tröndle, Martin (Hg.): Nicht-Besucherforschung. Audience Development für Kultureinrichtungen. Edition WÜRTH Chair of Cultural Production. Wiesbaden: Springer VS, S. 1-34.