Biography

Foto: Mischa Lorenz, mischalorenz.de

Kunstpartner ist die website von Martin Tröndle. Er ist seit 2015 Inhaber des WÜRTH Chair of Cultural Production an der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Von 2009 bis 2014 hatte er dort die Juniorprofessur „Kulturbetriebslehre und Kunstforschung“ inne.

Lehrstuhl für Kulturproduktion

Der Lehrstuhl wird durch die WÜRTH Stiftung und den Stifterverband der Deutschen Wissenschaft getragen. Der Lehrstuhl beschäftigt sich in Forschung und Lehre mit einem breiten Themenfeld, das sich rund um die Produktion und Rezeption von „Kunst und Kultur“ zentriert: Den Kulturbesuchern und dem ästhetischen Erleben – disziplinär verortet in der Kultursoziologie und der Kunstpsychologie; der Produktion von künstlerischen Angeboten – hier kommen organisationstheoretische, ästhetische und inszenatorische/dramaturgische Aspekte zum Tragen; sowie der Kulturfinanzierung und der Legitimation dieser – also Fragen der Kulturpolitik. Nicht zuletzt widmet sich der Lehrstuhl der Lehre im Fach Kulturmanagement selbst – also der Lehrforschung. Aufgrund dieser Vielfalt bedient sich der Lehrstuhl sowohl korrelierender als auch interpretierender Methoden und des in den jeweiligen Bezugsdisziplinen relevanten Theorieangebotes. Dies ist weniger als Eklektizismus zu verstehen, als vielmehr als Anerkennung der Ausdifferenzierung der Wissenschaften und als Interesse an anderen Wissensbeständen und Forschungskulturen. Favorisiert sind in Publikationen die Selbstorganisations- und Systemtheorie, Evolutionstheorie, Affordanz- und Feldtheorie; in der Forschung kommen die ethnografische Feldforschung, qualitative und quantitative Sozialforschung, künstlerische Methoden, die Diskursanalyse und Big Data sowie das Experiment zur Anwendung. Disziplinär ist die Arbeit am ehesten im Bereich der empirischen Kulturwissenschaft zu verorten. Dennoch, die Arbeit ist grundsätzlich problem- und nicht disziplinorientiert. Damit geht zwangsläufig eine inter- und transdisziplinäre Ausrichtung einher, die sich in der Einbindung von externen Partnern in Lehre und Forschung zeigt. Die forschende Lehre hat dabei Priorität. So wurden in jüngsten Lehrforschungsprojekten mit Studierenden ein Kunstmuseum zu dessen Besuchergewinnung beraten, ein Konzept zur strategischen Neuausrichtung eines Festspielhauses erarbeitet, wie auch ein Kulturentwicklungsplan für eine Stadt erstellt (beispielhaft hierzu Die Kulturkonzeption: Stadtentwicklung und Kulturpolitik am Beispiel der Stadt Ravensburg).

Publikationen und Herausgeberschaft

Martin Tröndle ist (gemeinsam mit Steffen Höhne) Gründer und Geschäftsführender Herausgeber der begutachteten „Zeitschrift für Kulturmanagement: Kunst, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft / Journal of Cultural Management: Arts, Policy, Economics, and Society“  und hat in vielen internationalen Zeitschriften publiziert, wie Cultural Sociology; Museum Management and Curatorship; International Journal of Arts Management; Journal of Empirical Studies of the Arts; Curator – The Museum Journal; Journal of Aesthetic Education; Environment and Behavior und Journal of Psychology of Aesthetics, Creativity, and the Arts; Arts and Humanities in Higher Education; International Journal of Cultural Policy.

Förderungen und Auszeichnungen

Seine Arbeiten wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2014: „Alexander Gottlieb Baumgarten Award“ „…for outstanding contributions to the field of empirical aesthetics”, International Association of Empirical Aesthetics, New York; 2014: Sociology Research (Ottawa, Canada) würdigte den Artikel „Is this Art?.“ Cultural Sociology,  als „Key Research Paper – to be of major importance in sociology”; 2013: „Best Paper Award 2012“ für den Beitrag „A museum for the twenty-first century“; 2011: Preis für die beste wissenschaftliche Online-Publikation der Niederländischen SURFfoundation für: „The Entanglement of Arts and Sciences”. Mit Hilfe des Fellowship „Exzellenz in der Lehre“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft und der Baden-Württemberg Stiftung konnte der Lehrstuhlinhaber einen halbjährigen Feldaufenthalt im Bereich der Lehrforschung als Visiting Professor an der School of the Art Institute of Chicago, HEC Montreal, MIT Cambridge, Ohio State University, NYU, University of Warwick sowie am Goldsmiths College London wahrnehmen. Hier stand die Frage warum und wie internationale Reputation von Studiengängen entsteht im Mittelpunkt (ausführlich hierzu Tröndle, M. / Schindler, J. (in Vorbereitung): Places of Excellence: a critical analyzes on how reputation in master programs in the field of Arts Management and Cultural Policy evolve.). 2008 bis 2009 war er Post-Doc-Stipendiat der Akademie Schloss Solitude im Programm „arts, science & business“. Im Auftrag der Alfred Töpfer Stiftung, Hamburg leitet Tröndle seit 2008 jährlich Concerto21.  – Sommerakademie für Aufführungskultur. Er ist seit 2008 Principal Investigator des Schweizerischen Nationalfonds-Forschungsprojektes „eMotion: mapping museum experience“. Er ist seit 2018 Principal Investigator von „Experimental Concert Research“ das maßgeblich von der VolkswagenStiftung gefördert wird.

Mitgliedschaften

Martin Tröndle ist Gründungs- und langjähriges Vorstandsmitglied des Fachverbandes Kulturmanagement, Gründungsmitglied der Society of Artistic Research, Mitglied der Association of Arts Administration Educatorsder International Association of Empirical Aesthetics und der European Sociological Association (Section: Sociology of the Arts); sowie Mitglied des Kuratoriums des Podium Festival und des YEAH Awards. Er ist berufenes Mitglied im Scientific Committee of the ENCATC Cultural Management and Cultural Policy Education Book Series. Von 2011 bis 2014 war er gewähltes Mitglied des Begutachtungspanels Künste, Kunstwissenschaften, Design und Architektur beim Schweizerischen Nationalfonds (entspricht der Tätigkeit eines DFG Fachgutachters).

Lehrverpflichtungen

Von 2004 bis 2008 war er Dozent am Studiengang „design | art & innovation“ der Hochschule für Gestaltung und Kunst, Basel. Von 2004 bis 2016 war er Dozent am Studienzentrum Kulturmanagement der Universität Basel.

Außeruniversitäre Arbeiten

Martin Tröndle war unter anderem Manager der ersten Biennale Bern (1999 bis 2002) und Referent für Musik am Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (2006 bis 2008). Er ist als Experte in unterschiedliche Beratungsprojekte im Bereich Kulturpolitik, Strategiefindung und Change Management, Besucherforschung eingebunden.