Das vorliegende Sonderheft der Zeitschrift für Kulturmanagement beschäftigt sich mit dem deutschen System der Darstellenden Künste, das sich mit einer tiefgreifenden Transformation konfrontiert sieht. Neben den sich verändernden ökonomischen und kulturpolitischen Rahmenbedingungen entwickelt sich seit Mitte des Jahrzehnts eine verstärkte Debatte um die Zukunft des deutschen Theaters und seine Arbeitsbedingungen, wofür die Gründung des ensemble-netzwerkes, einer freien Vereinigung Darstellender Künstler mit dem Ziel der Verbesserung von Arbeits- und Vertragsverhältnissen, ein besonders deutliches Beispiel ist. Seitdem reißt die Diskussion um neue Strukturen, Organisationsprinzipien und Leitungssysteme in den Insitutionen nicht ab. So eröffnet das ensemble-netzwerk jedes Jahr ein bundesweites Podium, die Bundesweite Ensemble-Versammlung, an der Hunderte Künstler und Künstlerinnen teilnehmen, und jenseit der hierarchischen Strukturen der Häuser über die Weiterentwicklung der Theaterlandschaft zu diskutieren – eine bislang nie dagewesene Initiative und Bewegung, die bei weitem die temporären Versuche der Demokratisierung der Theater in den 1970er Jahren sowohl qualitativ als auch quantitativ übertrifft.
Zur beiträgeHöhne, Steffen / Schmidt, Thomas / Tröndle, Martin (Hg.) (2019): Zeitschrift für Kulturmanagement. Kunst, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft / Journal of Cultural Management. Arts, Economics, Policy, Issue: Theater – Politik – Management, 5(2). Bielefeld: transcript.