Präsentation und Inszenierung als Analyse kultureller Phänomene

Fall 2009

Im Kontext des Kulturbetriebs erinnern Präsentation und Inszenierungen zunächst an den Ausstel­lungsbetrieb – genauer, an die kuratorische, künstlerische oder szenografische Praxis. In diesem Kurs wird jedoch weniger auf das Display der Bildmedien fokussiert als auf das der Hörmedien. Auch das Hören im Konzert, dem Musiktheater oder bei Klanginstallationen folgt kulturellen Einübungen, die die Art und Weise des Hörens selbst prägen und ihm eine bestimmte Disposition verleihen.

Die Kulturgeschichte des Konzerts als auch die Entstehung eines Publikums kann als die Aus­differenzierung dieser Hör-Inszenierung gelesen werden. Folgt man dieser Perspektive, dann werden für die klassische Musik neue Möglichkeiten für die Überwindung aus ihrer Krise möglich. Denn die Krise der Klassik ist dann weniger eine Krise der Musik selbst, als vielmehr eine ihrer Darbietungsform.

Ziel der Veranstaltung ist, am Beispiel der Kulturform Konzert ein Verständnis für die Inszenierung kultureller Phänomene zu entwickeln. Den kulturgeschichtlichen, künstlerischen und theoretischen Reflexionen soll die Entwicklung eigener Präsentationskonzepte folgen, um am Beispiel der Musik für zukünftiges Handeln im Kulturbetrieb zu sensibilisieren. Das Seminar knüpft an Inhalte des Seminars Management von Kultur an.