Nicht-Besucherforschung

Feldforschungsprojekt in Berlin

Fall 2017

Vor allem im englischsprachigen Raum wurde sich im Rahmen von non-visitor studies schon vergleichsweise viel mit der Thematik beschäftigt, während im deutschsprachigen Raum wenig dazu geforscht wird. Eine besondere Relevanz ist jedoch gerade im Spannungsfeld umfangreicher öffentlicher Kulturförderung in Deutschland und der Frage nach kultureller Teilhabe nicht zu übersehen. Die Kenntnis der Beweggründe von Nicht-Besuchern könnte weitreichende Schlüsse für Kulturförderung und Kulturpolitik sowie für individuelle Strategien einzelner Institutionen bedeuten. Diese Tatsache macht eine Forschung sowohl aus kulturpolitischer als auch aus der Perspektive des Audience Development interessant.

Um den Begriff des Nicht-Besuchers genauer verstehen und möglichst exakt definieren zu können, wurde in diesem Forschungsseminar zunächst die bisher vorliegende Literatur recherchiert, diskutiert und in ihren Vorgehensweisen geprüft. Aus der Analyse der verschiedenen Methodiken wurde anschließend das Konzept für eine eigene Feldforschung entwickelt. Der Hauptteil des Seminars umfasste schließlich die Durchführung eines Forschungsprojekts im Feld. Nicht-Besucher wurden zu den Beweggründen ihres Nicht-Besuches interviewt und anschließend etwa zu einem Konzert, in ein Museum oder ein Theater eingeladen. Direkt im Anschluss fand eine zweite Befragung zum ästhetischen Erlebnis und den neu gewonnenen Eindrücken statt.

Seminarziel war die Einführung in die Thematik der Nicht-Besucherforschung, die Ausarbeitung eines Forschungsdesigns, die Durchführung der Datenerhebung, sowie die Auswertung der Daten und die Präsentation der Ergebnisse in Form eines Buches, also einer publikationswürdigen, schriftlichen Ausarbeitung.

Die entsprechende Publikation Nicht-Besucherforschung: Audience Development für Kultureinrichtungen ist 2019 bei Springer VS erschienen.